Interview mit Jennifer
Wie heißt Du?
Jennifer Eickworth
Was sind Deine Hobbies?
In den letzten Jahren wurden vor allem Outdoor-Aktivitäten wie das Wandern und Urlaube im Van zu meiner Leidenschaft. Seit der Geburt meiner Tochter im Frühling 2020 wurde ihre Betreuung natürlich zu einem tagesfüllenden Hobby. Durch die Pandemie wurden die Reiseaktivitäten durch mehr Tätigkeiten zuhause ersetzt, wie z.B. Kochen, das Herstellen neues Kinderspielzeuges oder Fotobücher sowieso zahlreiche Sportarten (Fitness, Yoga, usw.). Und natürlich mag ich es auch, einfach nur auf der Couch zu liegen und Netflix zu schauen. 🙂
Was hast Du studiert und was ist Dein höchster Abschluss?
Ich habe an der Technischen Universität Darmstadt Materialwissenschaften studiert und bin mit dem Gebiet der Tribologie als erstes durch den Bereich der Oberflächentechnik, meiner Vertiefung während des Studiums, in Kontakt gekommen. Nach meinem Masterabschluss in 2017 habe ich eine Stelle als Doktorandin am Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik IWM in Karlsruhe angetreten, welche von Professor Martin Dienwiebel des Karlsruher Institut für Technologie KIT betreut wird. Meine Doktorarbeit beschäftigt sich mit dem Adsorptionsverhalten von Schmierstoffadditiven und findet in Zusammenarbeit mit der BASF SE statt.
Wo arbeitest Du und welche Position hast Du dort, wo Du arbeitest?
Ich arbeite als Doktorandin am Fraunhofer IWM. Momentan befinde ich mich noch in Elternzeit und verbringe jede freie Minute mit dem Schreiben meiner Doktorarbeit.
Seit wann bist Du Mitglied bei den Jungen Tribologen?
2018 habe ich an dem Symposium der Jungen Tribologen in Berlin teilgenommen. Bereits nach kurzer Zeit war ich von der organisatorischen Arbeit, den Vortragsthemen und den Teilnehmern so überzeugt, dass ich direkt einen eigenen Mitgliedsantrag gestellt habe.
In welcher Gruppe des Arbeitskreises bist Du aktuell tätig?
2019 habe ich als Teil der Symposiumsgruppe dabei geholfen, dass alljährliche Symposium zu organisieren. Durch die Elternzeit habe ich die Aktivitäten etwas zurückgeschraubt, werde aber gerne wieder Teil der Gruppe sobald ich wieder zurück bin. Zudem könnte ich mir vorstellen, eine leitende Funktion der Arbeitsgruppe einzunehmen.
Warum bist Du Mitglied im Arbeitskreis „Junge Tribologen“?
Es ist wichtig, sich ein eigenes Netzwerk mit anderen jungen, aufstrebenden Leuten des gleichen Forschungsgebietes aufzubauen, um sein Blickfeld zu weiten und Forschung und Industrie weiterzuentwickeln. Zudem macht es sehr viel Spaß und stärkt die Teamfähigkeit.
Wie bist Du mit der Tribologie in Kontakt gekommen?
Das war mehr oder weniger ein Zufall. Am Ende meiner Bachelorarbeit in 2014 habe ich mich als Nebenjob für ein Praktikum bei einer Tochterfirma der BASF SE beworben. Die Firma konnte mir kein Praktikum anbieten, leitete meine Bewerbung allerdings weiter an die technische Abteilung für Schmierstoffadditive des Mutterkonzerns BASF SE. Mein Bewerbungsgespräch war sehr witzig und spannend, da ich nicht wusste, welche Aufgaben mich im Praktikum erwarten würden. Mein zukünftiger Chef fragte mich, ob ich es für möglich halte, die Adsorption von Schmierstoffadditiven in-situ in unterschiedlichen Basisölen zu quantifizieren. Ich antwortete nach dem Motto: „Ich habe es noch nie gemacht, es wird schon funktionieren.“. Durch das Wissen einer Vorlesung über Messmethoden entwickelte ich einige Ideen und nach einer kurzen aber sehr technischen Diskussion wurde ich angestellt und beschäftige mich seitdem mit dieser Thematik.
An welchen Themen arbeitest Du aktuell und wie sind die Tätigkeiten mit der Tribologie verknüpft?
Wie bereits oben erwähnt arbeite ich während meiner Doktorarbeit an der Fragestellung, wie Schmierstoffadditive an Oberflächen adsorbieren. Wir haben eine spannende Messmethode entwickelt, welche in-situ Messungen zulässt, sowohl qualitativ (Bilderaufnahmen) sowie quantitativ.
Kannst Du uns eine Deiner Lieblingsanekdoten aus der Tribologie erzählen?
Hoffentlich kann man das als Anekdote bezeichnen. Ich muss immer lachen, wenn ich bei Konferenzen oder Seminaren den Vorträgen von Modellierern zuhöre. Meistens verstehe ich nur die Motivation und schweife dann in Gedanken ab. Glücklicherweise habe ich meistens die Erfahrung gemacht, dass es den Theoretikern umgekehrt genauso geht. Am Ende benötigt man allerdings alle Felder der Tribologie, um das große ganze zu verstehen. Alles in allem: Tribologie ist sehr spannend, da super viel noch unbekannt ist und man immer etwas spannendes Neues entdecken kann.