Interview mit Mirjam

Interview mit Mirjam

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Wie heißt Du?

Mirjam Bäse

Was sind Deine Hobbies?

Ich mag jede Art von Outdoor Sport, z. B. Mountain Biken, Wandern, Klettern, Laufen, Schwimmen, Tauchen. Ich reise viel und mag es Freunde zu treffen und miteinander in Kontakt zu bringen. Mich interessieren Umweltthemen und Nachhaltigkeit. Weiterhin bin ich Mitglied im Verein „Nostalgiebahnen in Kärnten“, in dem ich mithelfe historische Fahrzeuge zu restaurieren, Dampflockfahrten zu machen und auch als Matrosin in der historischen Schifffahrt aushelfe. Ich plane immer mal wieder Klavier zu spielen, da das Spielen dieses Instrumentes ein sehr wichtiger Teil in den ersten 30 Jahren meines Lebens war. Aber derzeit nehme ich mir eher Zeit für die Hobbies, die ich eingangs erwähnt habe.

Was hast Du studiert und was ist Dein höchster Abschluss?

Ich habe Maschinenbau an der Hochschule Magdeburg-Stendal studiert. Während meiner Ausbildung zum Bachelor bis zum Jahre 2009, habe ich gelernt wie man Konzepte und Konstruktionen technischer Systeme entwickelt. Der Schwerpunkt in der Masterausbildung, die bis 2011 andauerte, war die Entwicklung, Berechnung und Simulation von technischen Systemen. Während der Bachelor und Masterausbildung war zu meinem Glück eine sehr tiefgreifende Tribologieausbildung integriert.

Mein höchster Abschluss ist der Doktorgrad in den Ingenieurwissenschaften, den ich von der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg im Jahr 2015 nach einigen Jahren Forschung im Fachgebiet Tribologie verliehen bekommen habe. Aber allgemein war mein höchster akademischer Erfolg die Vertretungsprofessur für Maschinenelemente und Tribologie im Jahr 2016 und 2017. Mit dem Hintergrund, dass ich zu dieser Zeit noch mehr über Analysewerkzeuge erfahren wollte, die für die Lösung tribologischer Fragestellung sehr brauchbar sind, absolvierte ich von 2016 bis 2018 noch ein Aufbaustudium an der Universität in Leipzig und nachdem ich diese Ausbildung beendet hatte, durfte ich mich dann Fachchemikerin für Analytik und Spektroskopie nennen.

Wo arbeitest Du und welche Position hast Du dort, wo Du arbeitest?

Seit 2017 arbeite ich bei der Magna Powertrain GmbH & Co KG in Lannach, Österreich als Tribologie Expertin.

Seit wann bist Du Mitglied bei den Jungen Tribologen?

Im Jahr 2015 nahm ich Kontakt mit der Gesellschaft für Tribologie e.V. (GfT) auf, weil ich gerne aktiv im Verein mitwirken wollte. Gemeinsam mit dem Vorstand der GfT ist dann die Idee entstanden einen Arbeitkreis „Junge Tribologen“ zu gründen. Zusammen mit fünf weiteren jungen Kollegen hauchten wir Leben in den Arbeitskreis. Ich war von 2015 bis 2018 Arbeitskreisleiterin.

In welcher Gruppe des Arbeitskreises bist Du aktuell tätig?

Derzeit koordiniere ich die Gruppe „Website und Öffentlichkeitsarbeit“. Manchmal nennen wir diese Gruppe auch „Marketing Gruppe“.

Warum bist Du Mitglied im Arbeitskreis „Junge Tribologen“?

Ich glaube da gibt es verschiedene wichtige Gründe, warum ich Mitglied im Arbeitskreis „Junge Tribologen“ bin. Zunächst einmal wollte ich ein aktives Mitglied der GfT sein und als ich die Chance bekam den Arbeitskreis mit aufzubauen, habe ich sehr schnell mitbekommen, dass dieses Netzwerk bestehend aus jungen Menschen mit gleichem Denken, gleichen technischen Fragestellungen, gleichen Problemen, die sehr unterschiedliche und interessante Charaktere haben, mich sehr bereicherten. Plötzlich war ich auch ein sichtbares Mitglied des Vereins, begründet in meinen Aktivitäten im Arbeitskreis. Das alles half natürlich auch, mein Netzwerk weiter auszubauen und solch ein Netzwerk hilft natürlich auch anderweitig enorm: Ich bekam die Möglichkeit mich mit Experten auszutauschen und erhielt sehr viel mehr technische, historische und philosophische tribologische Hintergrundinformationen und weiterhin bekam ich positives Feedback zu den Aktivitäten unseres Arbeitskreises, ich war nicht länger allein in den Kaffeepausen auf Konferenzen, ich bekam mehr Sicherheit im Präsentieren, ich bekam die Chance Mitglied im Technisch Wissenschaftlichen Beirat und mittlerweile Mitglied im Vorstand zu sein – und – ich habe eine Menge Freunde gefunden, die ich nicht mehr missen möchte.

Wie bist Du mit der Tribologie in Kontakt gekommen?

Es war reiner Zufall, über den ich heute sehr glücklich bin. Ich erinnere mich dabei an das Ende des ersten Semesters Anfang 2006 während meiner Bachelor Ausbildung Maschinenbau an der Hochschule Magdeburg-Stendal, als unser Semester ein Absperrventil vermessen sollte, um daraus technische Zeichnungen zu erstellen. Ja, und dieses Ventil stand im Labor für Maschinenelemente und Tribologie. Während dieser Zeit war ich auch auf der Suche nach einem Studentenjob an der Hochschule und nachdem ich dann mit Messen fertig war, begann ich ein bißchen Small Talk mit dem Laborpersonal zu führen…ich fragte: „Hey, was machst Du denn da so?“…und auf diese Weise bekam ich dann irgendwie den Job in der Tribologie. Seit dieser Zeit tauche ich nunmehr immer tiefer in das Fachgebiet ein.

An welchen Themen arbeitest Du aktuell und wie sind die Tätigkeiten mit der Tribologie verknüpft?

Bei der Magna Powertrain arbeite ich als Tribologie Expertin in der Tribologie Abteilung. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Kupplungs- und Ölentwicklung für konventionelle und eDrive Antriebssystemen. Weiterhin werde ich zur Analyse von tribologischen Fragestellungen in der Serienentwicklung und Serienbetreuung intern beauftragt tribologische Fragestellungen zu lösen. Ich mag meinen Job, da Tribologie ein interdisziplinäres Fachgebiet ist und ich als „Tribologischer Connector“ agieren kann. Dabei bin ich mit sehr vielen Fachabteilungen unseres Unternehmens sowie mit Kunden und Lieferanten in Kontakt.

Kannst Du uns eine Deiner Lieblingsanekdoten aus der Tribologie erzählen?

Ich erinnere mich dazu an die Zeit zurück, als wir den Arbeitskreis „junge Tribologen“ aufgebaut haben. Im ersten Meeting hat sich jeder persönlich vorgestellt und kurz erzählt, warum man selbst im Fachgebiet Tribologie gelandet ist. Die häufigste Antwort war dabei „Eigentlich bin ich da einfach zufällig so reingerutscht“. Im Kontext der Tribologie ist diese Antwort natürlich ganz lustig, weil wir ohne Reibung tatsächlich durch die ganze Welt rutschen würden.