Interview mit Christian
Wie heißt Du?
Christian Scholz
Was sind Deine Hobbies?
Mit drei kleinen Kindern ist derzeit leider nicht viel Zeit für Hobbies. Allerdings ist es immer toll die Kleinen in seine Aktivitäten einzubinden. Reisen und die Welt entdecken gehören dabei, neben sportlichen Aktivitäten wie Fußball, Trekking und Radfahren, auf jeden Fall dazu.
Was hast Du studiert und was ist Dein höchster Abschluss?
Ich habe Fahrzeugbau mit dem Schwerpunkt auf Werkstoffwissenschaften an der TU Bergakademie Freiberg studiert und dies als Diplom Ingenieur 2009 abgeschlossen. Im Anschluss begann ich an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin im Bereich Tribologie und Verschleißschutz zu promovieren. Die Promotion habe ich Anfang 2013 mit dem Doktor der Ingenieurwissenschaften an der TU Berlin abgeschlossen.
Wo arbeitest Du und welche Position hast Du dort, wo Du arbeitest?
Derzeit arbeite ich bei Oerlikon Balzers Coating Germany GmbH als Technical Business Development Manager für Oberflächenbeschichtungslösungen im Bereich Automotive.
Seit wann bist Du Mitglied bei den Jungen Tribologen?
Ich bin seit 2016 Mitglied bei den Jungen Tribologen.
In welcher Gruppe des Arbeitskreises bist Du aktuell tätig?
Zusammen mit Rebekka Drafz teile ich mir derzeit die Leitung des Arbeitskreises „Junge Tribologen“. Das nimmt genügend Kapazität in Anspruch, weshalb ich nicht zusätzlich in einer Gruppe aktiv mitwirke.
Warum bist Du Mitglied im Arbeitskreis „Junge Tribologen“?
Nachdem ich 2016 nach 2 Jahren in Japan zurück nach Deutschland gekommen bin, war ich auf der Suche nach einer neuen Herausforderung im Bereich Tribologie #faszinationtribologie. Da ich vorab schon mehrfach an der GfT Tagung teilgenommen hatte, habe ich die GfT zur Netzwerkbildung kontaktiert. Dort hat mich die Geschäftsführung und insbesondere Irene Kollenbrandt auf die Jungen Tribologen aufmerksam gemacht. Nach einem längeren und sehr interessanten Telefonat mit Mirjam, war die Mitgliedschaft bei den Jungen Tribologen keine Frage mehr.
Wie bist Du mit der Tribologie in Kontakt gekommen?
Mein erster Kontakt mit der Tribologie war während meines Studiums an der Bergakademie Freiberg. Zwei Doppelstunden und das Thema war eigentlich erledigt. Rückblickend muss man sagen, dass der Tribologie leider in vielen Ingenieurstudiengängen der Tribologie zu wenig Beachtung geschenkt wird, da hier viele Fach- und Forschungsbereiche ineinandergreifen. Zum Glück konnte ich während meiner Promotion das Thema wieder aufgreifen und mit Tribologen*innen zusammenarbeiten, die sich diesem Bereich mit sehr viel Leidenschaft gewidmet haben.
An welchen Themen arbeitest Du aktuell und wie sind die Tätigkeiten mit der Tribologie verknüpft?
Momentan bin ich in der Welt der dünnen Hartstoffschichten, wie zum Beispiel a-C:H, ta-C, MoN oder anderen Beschichtungen die mittels PVD oder PACVD Verfahren hergestellt werden, zu Hause. Zu meinem Aufgabenbereich zählen zum einen die Beratung von Kunden im Automobilbereich bei tribologischen Problemstellungen, bei denen Oberflächenbeschichtungen eine Lösung sein können. Jeden Tag stellt mich diese Tätigkeit vor neue Herausforderungen, da man in kurzer Zeit einem vielleicht bisher unbekannte tribologische Herausforderungen verstehen und in Einklang mit den Kundensystemen aber auch deren Wünschen bringen muss. Der zweite wichtige Bereich meiner Tätigkeit ist die Identifikation von neuen Anwendungsbereichen von Beschichtungen. Hierbei sind Themen wie Elektromobilität oder auch Tribotronik sehr stark im Fokus. Insbesondere die Nutzung von dünnen Beschichtungen als sensorische Systeme für Condition Monitoring oder Predictive Maintenance in hochbelasteten Tribosystemen sind eine spannende Herausforderung in der Zukunft. #passionforsurfacesolutions
Kannst Du uns eine Deiner Lieblingsanekdoten aus der Tribologie erzählen?
2015 habe ich eine Tagung der JAST (Japanese Society of Tribologists) besucht. Die komplette Konferenz war auf Japanisch. Am Anfang der Konferenz habe ich mich gefragt, warum ich nur daran teilgenommen habe, da ich sowieso nichts verstehen werde. Am Ende war dies auch Größtenteils der Fall. Allerdings ist die Welt der Tribologie in vielen Begrifflichkeiten recht einheitlich, so dass man Gewisse Bruchstücke mitnehmen und sehen konnte, dass Tribologie überall auf der Welt Ingenieure*innen und Wissenschaftler*innen vor ähnlich Fragen stellt.