Interview mit Tobias
Wie heißt Du?
Tobias Schlarb
Was sind Deine Hobbies?
In meiner Freizeit bewege ich mich gerne draußen. Dazu zählen Fußball, laufen und Fahrrad fahren.
Was hast Du studiert und was ist Dein höchster Abschluss?
Als gebürtiger Karlsruher habe ich natürlich am KIT (Karlsruher Institut für Technologie) studiert und zwar Maschinenbau im ersten Pflichtjahrgang des Bachelor-Master-Systems. Das Studium habe ich 2014 mit dem Master of Science erfolgreich abgeschlossen. Meine Schwerpunkte lagen im Bereich Leichtbau sowie Dynamik und Schwingungslehre.
Wo arbeitest Du und welche Position hast Du dort, wo Du arbeitest?
Ich arbeite seit Ende 2014 in der Anwendungstechnik und Entwicklung von Molykote Spezialschmierstoffe bei DuPont Specialty Products GmbH & Co. KG in Wiesbaden.
Seit wann bist Du Mitglied bei den Jungen Tribologen?
Ich habe die Ehre, seit quasi Stunde Null mit dabei zu sein und erinnere mich noch sehr gut an die erste Arbeitskreissitzung bei Evonik in Darmstadt. Mirjam Bäse hatte die Idee ins Leben gerufen und Interessenten dazu eingeladen. Damals waren wir uns noch nicht bewusst, wie dieser Arbeitskreis funktionieren kann, was die Ziele sind und ob wir dafür junge Tribologinnen und Tribologen begeistern können. Ich habe mich seit 2019 aus dem aktiven Teil des Arbeitskreises aufgrund fehlender Zeit weitestgehend zurückgezogen, aber ich bin sehr stolz darauf wie sich die Dinge dort entwickelt haben.
Warum bist Du Mitglied im Arbeitskreis „Junge Tribologen“?
Als der Arbeitskreis gegründet wurde, war ich seit kurzem in der Firma. Mein damaliger Kollege Dr. Jungk hatte mich gefragt ob ich Interesse hätte daran teilzunehmen. Ich sah die Chance mich außerhalb meiner Firma mit jungen Menschen zu treffen, die im gleichen Fachgebiet arbeiten. Gegenseitige Wissensvermittlung und Kontakte an Hochschulen und Industrie zu knüpfen, waren und sind für mich Gründe warum ich bei den Jungen Tribologen bin.
Wie bist Du mit der Tribologie in Kontakt gekommen?
Eigentlich bin ich – wie wohl einige Tribologen – eher durch Zufall zur Tribologie gekommen. Im Rahmen meines Bachelorstudiums suchte ich eine Abschlussarbeit und wurde beim Fraunhofer Institut für Werkstoffmechanik (IWM), damals noch beim Institut für Chemische Technologie (ICT) in Berghausen ansässig, fündig. Das Thema der Arbeit umfasste Versuche auf einem Stift-Scheibe-Tribometer mit laserstrukturierten Oberflächen. Ich hatte damals gerade die Vorlesung Lasertechnik hinter mir und dachte mir, es wäre doch interessant mit einem Laser zu arbeiten. Bei der Vorstellung wurde mir dann leider bewusst, dass die Oberflächenbearbeitung von einem anderen Institut übernommen wird und sich die Arbeit auf die tribologischen Versuche konzentriert. Mein Wissensstand zu Tribologie hatte zu diesem Zeitpunkt das Niveau der Schulphysik mit Gleitversuchen verschiedener Materialien auf schiefen Ebenen. Tribologie wurde auch in den Mechanik- und Konstruktionslehrevorlesungen an der Uni eher als Randnotiz erwähnt. Ich habe mich zu diesem Zeitpunkt relativ unwissend auf die Reise in ein unbekanntes Fachgebiet gewagt und bereue es bis heute nicht.
An welchen Themen arbeitest Du aktuell und wie sind die Tätigkeiten mit der Tribologie verknüpft?
Mein Aufgabenbereich umfasst die anwendungstechnische Betreuung unserer Kunden sowie die Entwicklung pastöser Spezialschmierstoffe. Spezialschmierstoffe sind auf spezifische Kundenanwendungen abgestimmte Produkte. Wir versuchen, die Bedürfnisse des Kunden genau zu verstehen und entsprechend formulierungstechnisch umzusetzen. Schmierstoffe sind chemische Produkte, die aber tribologisch funktionieren müssen. Die Verknüpfung zwischen Chemie, Maschinenbau und Tribologie finde ich sehr spannend.
Kannst Du uns eine Deiner Lieblingsanekdoten aus der Tribologie erzählen?
Während meiner Bachelorarbeit hatte ich eine Ergebnisdiskussion einer XPS-Oberflächen- und Tiefenanalyse einer auf niedrigem Reibwertniveau gelaufenen Probe aus einer AlSi-Legierung. Anscheinend enstand dabei in der Randschicht eine Verbindung, die auch Bestandteil von Bauzement ist. Ich habe mich bei dem Gedanken ertappt, Zement in das Öl einzurühren und den Versuch zu wiederholen um den Einfluss der Verbindung auf Reibung und Verschleiß zu untersuchen. Gott sei Dank habe ich es nicht gemacht, sonst hätte ich danach das Tribometer vermutlich ausgiebig reinigen müssen.